Auf dem DICE Summit 2025 eröffnete Diablo-Generalmanager Rod Fergusson seine Keynote, indem er einen der berüchtigtsten Fehler der Reihe diskutierte – Error 37 – anstatt die Erfolge zu feiern.

Error 37 plagte Spieler beim Start von Diablo 3 und schloss sie aufgrund überwältigender Serverlast aus. Dieses weitverbreitete Verbindungsproblem zog heftige Kritik an Blizzard nach sich und produzierte sogar Internet-Memes. Obwohl es schließlich behoben wurde, überschattete der holprige Start die späteren Erfolge von Diablo 3 durch umfangreiche Updates.

Verständlicherweise sind Blizzard und Fergusson entschlossen, ähnliche Pannen zu verhindern, während sich Diablo zu einem ausgeklügelten Live-Service-Modell weiterentwickelt. Mit saisonalen Updates, regelmäßigen Erweiterungen und kontinuierlichen Content-Updates repräsentiert Diablo 4 das bisher tiefste Bekenntnis der Reihe zu Live-Service-Gaming. Ein weiterer Fehler im Ausmaß von Error 37 könnte verheerend sein, insbesondere wenn Blizzard beabsichtigt, Diablo 4 als langfristige Plattform und nicht als kurzfristigen Release zu betreiben.

Im Anschluss an seinen DICE Summit-Vortrag mit dem Titel "Evolving Sanctuary: Building a Resilient Live-Service Game in Diablo IV" skizzierte Fergusson vier Säulen für den langfristigen Erhalt von Diablo 4: skalierbare Infrastruktur, stetiger Content-Fluss, adaptive Design-Philosophie und transparente Spielerkommunikation. Dieser vorausschauende Ansatz markiert einen deutlichen Bruch mit dem traditionellen Modell der Reihe mit sporadisch erscheinenden nummerierten Fortsetzungen.

Diablo, Immortal

Auf die Frage, ob Diablo 4 möglicherweise dem unbegrenzten Service-Modell von World of Warcraft folgen oder irgendwann Diablo 5 weichen könnte, schlug Fergusson einen Mittelweg vor. Ohne es als "ewig" zu bezeichnen, betonte er Pläne für eine mehrmonatige Unterstützung, im Gegensatz zur aufgegebenen 10-Jahres-Vision von Destiny.

Allerdings vermeidet Fergusson nun konkrete Zeitpläne, nachdem er aus früheren Fehlkalkulationen gelernt hat. Die zweite Erweiterung für Diablo 4, ursprünglich für einen jährlichen Release geplant, wurde aufgrund von Live-Service-Prioritäten auf 2026 verschoben. Doch auf die Frage, ob 18-monatige Erweiterungszyklen zum Standard werden könnten, blieb Fergusson unverbindlich: "Wir lernen noch, was funktioniert", erklärte er.

Die Überraschung zerstören… mit Absicht

Blizzard setzt durch kommende Content-Fahrpläne und Public Test Realms (PTRs) auf beispiellose Transparenz, trotz anfänglicher Bedenken, Überraschungen zu verderben. Fergusson begründet diesen Wandel: "Besser 10.000 Tester zu enttäuschen, als Millionen beim Start zu frustrieren."

Derzeit ist der PTR-Zugang aufgrund von Zertifizierungshürden auf Konsolen PC-exklusiv, könnte sich aber durch die Unterstützung von Xbox erweitern. Die Aufnahme in den Game Pass dient ebenfalls dazu, die Einstiegshürden zu senken, ähnlich der Diablo-4-Release-Strategie auf Steam für eine breitere Reichweite.

Jederzeit Diablo

Bei der Diskussion über Spielgewohnheiten verrät Fergusson seine Spielzeit-Champions 2024: NHL 24 und Destiny 2 liegen hinter seiner Besessenheit von Diablo 4 mit über 650 Stunden. Selbst als GM pflegt er einen Companion Druiden und einen Dance of Knives Rogue, was die anhaltende Anziehungskraft der Reihe exemplarisch zeigt.

"Die Spielschleife von Diablo bleibt einfach an einem haften", reflektiert er und merkt an, wie ihn Live-Service-Titel immer wieder zurückziehen, obwohl er storylastige Spiele wie Cyberpunk 2077 und The Witcher 3 nicht zuende gespielt hat. Diese persönliche Leidenschaft treibt seine Vision für die Zukunft von Diablo 4 an – eine Zukunft, in der temporäre Rückschläge die langfristigen Ambitionen nicht entgleisen lassen.