House of the Dragon-Showrunner Ryan Condal hat auf die Kritik des Autors George R.R. Martin an der zweiten Staffel der Serie reagiert und die öffentlichen Äußerungen des Game of Thrones-Schöpfers als "enttäuschend" bezeichnet. Die Spannungen rühren von Martins Blogbeitrag im August 2024 her, in dem er ankündigte, Probleme mit den Adaptionsentscheidungen der Serie detailliert darzulegen, insbesondere was die Handlungsentwicklungen rund um Aegons und Helaenas Kinder betrifft.

Der kritische Beitrag des Autors verschwand später von seiner Website, allerdings nicht, ohne zuvor eine breite Diskussion unter Fans und HBO-Executives ausgelöst zu haben. In einem neuen Interview mit Entertainment Weekly ging Condal auf die Kontroverse ein und verriet, dass die kreative Kluft mit Martin besonders schmerzhaft sei, angesichts ihrer langen Zusammenarbeit.

"Es war enttäuschend", räumte Condal ein. "Ich bin seit fast 25 Jahren in A Song of Ice and Fire vertieft, und an dieser Adaption zu arbeiten, war sowohl eine berufliche Ehre als auch ein persönlicher Traum. George ist nicht nur eine literarische Ikone, deren Werk meine Karriere geprägt hat – er ist jemand, den ich zutiefst bewundere."

Der Showrunner erklärte die inhärenten Herausforderungen bei der Adaption von Martins Fire & Blood und beschrieb es als "eine unvollständige historische Aufzeichnung", die erhebliche kreative Interpretation erfordere. "Wir haben jahrelang eng mit George zusammengearbeitet in dem, was ich für eine produktive Partnerschaft hielt", bemerkte Condal. "Aber letztlich erforderten praktische Produktionsrealitäten Entscheidungen, die von seiner Vision abwichen."

Condal betonte seine doppelte Verantwortung: "Als Showrunner muss ich kreative Integrität mit Produktionslogistik in Einklang bringen. Jede Entscheidung durchläuft jahrelange Überlegungen, bevor sie die Zuschauer erreicht. Unser Ziel ist nicht nur, Buchfans zufriedenzustellen – wir gestalten eine Serie für ein globales Fernsehpublikum."

Trotz der aktuellen Spannungen entwickelt HBO weiterhin mehrere von Martin inspirierte Projekte, darunter die bevorstehende Serie A Knight of the Seven Kingdoms – die der Autor als "treue Adaption" gelobt hat – und potenzielle Targaryen-zentrische Spin-offs, obwohl einige geplante Serien vorübergehend auf Eis gelegt wurden.

Das House of the Dragon-Team hat kürzlich mit den Dreharbeiten zur dritten Staffel begonnen, aufbauend auf der erfolgreichen zweiten Staffel (die in der IGN-Kritik mit 7/10 bewertet wurde). Trotz anhaltender kreativer Differenzen äußerte Condal die Hoffnung auf eine erneute Zusammenarbeit: "Ich kann nur hoffen, dass George und ich unsere kreative Harmonie wiederfinden."