Lars Wingefors, der Gründer des schwedischen Gaming-Giganten Embracer, tritt von seiner CEO-Position zurück. Der derzeitige stellvertretende CEO Phil Rogers wird die Führungsrolle ab August 2025 übernehmen.

Embracer, bekannt für die Verwaltung von Blockbuster-Franchises wie Der Herr der Ringe, Dead Island, Metro und Tomb Raider, hat bedeutende Transformationen durchlaufen. Nach großen Übernahmen wie Middle-earth Enterprises im Jahr 2022 und Borderlands-Schöpfer Gearbox im Jahr 2021 sah sich das Unternehmen mit Instabilität konfrontiert, nachdem eine geplante 2-Milliarden-Dollar-Partnerschaft mit Savvy Games Group gescheitert war. In der Folge schloss Embracer Volition Games (Entwickler von Saints Row), veräußerte Gearbox, trennte sich von Saber Interactive (Entwickler von Space Marine 2) und führte weitreichende Entlassungen durch. Wingefors beschrieb die Auswirkungen dieser Herausforderungen als "schwer zu ertragen".

Im April 2024 kündigte Embracer eine Strategie an, sich in drei unabhängige Einheiten aufzuteilen: Asmodee Group, Coffee Stain & Friends sowie Middle-earth Enterprises & Friends, mit dem Ziel, "jede Abteilung mit autonomer Führung und strategischem Fokus auszustatten". Diese Umstrukturierung führte zu 1.387 Stellenstreichungen und der Absage von 29 nicht genannten Projekten. Kürzlich gab Embracer außerdem bekannt, die Ausgliederung der Coffee Stain Group zu planen, und benannte seine Herr-der-Ringe-Sparte in Fellowship Entertainment um.

Wingefors löst sich nicht vollständig von Embracer – er wird den Vorsitz des Executive Boards übernehmen, während die derzeitige Vorsitzende Kicki Wallje-Lund zur stellvertretenden Vorsitzenden wird. Zudem wird Wingefors dem Vorstand der Coffee Stain Group als Direktor beitreten.

"Mit diesem neuen Kapitel bin ich dankbar für die Erfahrungen, die ich als Leiter von Embracer sammeln durfte", erklärte Wingefors (via GamesIndustry.biz). "Obwohl unsere Reise nicht ohne Herausforderungen verlief, bin ich unendlich stolz auf das, was unsere Teams erreicht haben – unvergessliche Spielerlebnisse."

"Meine neue Rolle ermöglicht es mir, mich auf strategisches Wachstum, M&A und Finanzplanung zu konzentrieren, um den Erfolg von Embracer zu sichern. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere besten Tage noch bevorstehen. Nach enger Zusammenarbeit mit Phil habe ich volles Vertrauen in seine Führung und freue mich darauf, gemeinsam langfristigen Wert zu schaffen."

Zukünftig besitzt Embracer mehr als 450 Gaming-IPs, mit Tochterunternehmen wie THQ Nordic, Plaion, Coffee Stain, Amplifier Game Invest, DECA Games, Dark Horse, Freemode und Crystal Dynamics – Eidos. Das Unternehmen betreibt 73 interne Spielestudios mit über 7.000 Mitarbeitern.